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Schloss Hardenberg wurde erstmals als "Haus zum Hardenberg" 1354 urkundlich erwähnt. Die Errichtung der Wasserburganlage im Tal der Navigisa wurde aber bereits um die Mitte des 13. Jahrhunderts von den Herren von Hardenberg begonnen. Damals und in den folgenden Jahrhunderten entstand eine mittelalterliche Burg mit einem zweifl ügeligen Palas (Winkelbau) und vorgesetztem Hauptturm, umgeben von einer hohen Ringmauer und vier runden Wehrtürmen sowie einem viereckigen Torturm mit einer Zugbrücke. Zusätzlichen Schutz boten umfangreiche Wassergräben und Teichanlagen sowohl rund um das Hauptgebäude als auch um die im unregelmäßigen Viereck erbaute Mauer.

Nachdem die Herren von Hardenberg ihren gesamten Besitz einschließlich des "Hauses" 1354 an die Grafen von Berg verkauft hatten, erfolgten 1491 größere Um- und Erweiterungsbauten an der Burganlage, die schon seit Ende des 14. Jh. als "Schloss" bezeichnet wurde. Ein Verzeichnis von 1634 listet für das Gebäudeinnere in zwei Stockwerken einen Saal, acht Kammern, ein Schulzimmer und eine Kapelle auf; ferner weitere Zimmer für die Dienerschaft, eine Rüstkammer sowie zwei Getreidesöller im Dachgeschoss. An die hohe Ringmauer waren von innen Gebäude für die Küche, für ein Back- und Brauhaus angebaut.

Im 17. Jahrhundert wurden, wahrscheinlich im Hinblick auf mögliche Belagerungen während des 30-jährgen Krieges, Kasematten an den Innenseiten der Ringmauer angelegt, die als unterirdische, 245 m lange Verbindungsgänge zu den vier Türmen dem wirksameren Einsatz der Verteidiger dienten. Am 13. Mai 1785 vernichtete ein Brand größere Teile des Hauptgebäudes. Beim Wiederaufbau wurden die Reste des Palas mit dem Hauptturm zu einem rechteckigen Kubus zusammengebaut, der dann ein zeitgemäßes, barockes Mansarddach erhielt.

Der Um- bzw. Neubau mit Verwendung älterer Teile ist heute noch erkennbar an der Frontfassade in den unterschiedlichen Geschosshöhen. In der Mitte des 19. Jh. kam es zur letzten größeren Umgestaltung der Schlossanlage, als der Torturm abgebrochen, die Ringmauer weitgehend abgetragen und mit dem Bauschutt die Wassergräben verfüllt wurden.

Die Freiherren von Wendt hatten vom Schloss aus bis 1806 die bergische Unterherrschaft Hardenberg regiert und verlegten dann 1811 unter der napoleonischen Herrschaft den ständigen Wohnsitz der Familie nach Schloss Crassenstein im Münsterland. Einzelne Mitglieder der Familie wohnten sporadisch noch bis 1896 im Nevigeser Schloss. 1903 wurde das Hauptgebäude von einem Wirt gepachtet, der eine Gastwirtschaft mit Biergarten und Bootsverleih betrieb; ein beliebter Treffpunkt der Nevigeser Bürger zu jeder Jahreszeit. 1939 verkaufte der damalige Besitzer Graf Wladimir von Marchand-Ansembourg das Schloss an die Stadt Neviges.

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