Im Nachhinein: 19 Jahre später...
Wie nehmen die Gläubigen die Kirche an? Die Frage ist berechtigt. Einigen ist sie zu kalt, zu leer. Andere erfreut das Wagnis, der Mut, der zum Bau einer solchen Kirche gehört.
Wie schon Eingangs erwähnt, sollte es ein Heiligtum der heutigen Zeit sein. So schön die alten Kirchen auch sind, sie drücken nicht den heutigen Zeitgeist aus. Was zeigte sich im Laufe der Jahre? Es stellten sich einige Mängel heraus. Was wir damals nicht kannten, war die Verwitterung des Baumaterials infolge der Luftverschmutzung. Für den Fachmann ist es heute klar, ein Umdenken im Betonbau hat begonnen. War es bisher üblich, nur zwei Zentimeter Beton zwischen Stahlarmierung und Außenwand zu lassen, fordert man heute schon mindestens vier bis fünf Zentimeter. Durch feine, oft nicht sichtbare Haarrisse dringt nämlich Wasser in den Beton. Das Wasser ist aber mit Schadstoffen zersetzt und bewirkt ein Rosten der Stahlarmierung. Dieser Rost bringt eine zu dünne Außenhaut zum Platzen, und der Beton bröckelt ab.
Ferner sind auch einige erhebliche Mogeleien beim Bau sichtbar geworden. Wie bei fast allen Bauten, so auch bei uns. Ich habe es öfter beobachtet, dass Arbeiter Säcke mit Zement verschwinden ließen, besonders an Wochenenden. Leider konnte ich es nicht abwenden, da man mir nicht glaubte.
Doch es erwies sich, dass in über zwei Jahren am Ende eine Menge Zement fehlte. Um das Übel abzustellen, wurden zum Ende Reste der Baustelle wie Mürmel, Sand, ja sogar Holz besonders in die Dachhaut über dem Eingang eingebaut, darüber eine dünne Schicht Beton, wie es eine spätere Sanierung zu Tage brachte. Diese Schäden wurden vor etwa 1½ Jahren (1985) von einer Spezialfirma behoben.