Der seit 2001 unter Denkmalschutz stehende Marienberg wurde ab 1913 – neben dem Kreuzberg – als weitere Gebets- und Andachtsstätte für die Wallfahrer angelegt.
Die zusätzliche Wallfahrtsstätte auf dem "Hellers Berg" wurde im Jahr 1936 fertig gestellt. Die parkartige Gesamtanlage mit Wegen und Bepflanzungen plante und führte der franziskanische Gartenbaumeister Bruder Natalis Knocke aus.
Ein zunächst steil ansteigender Prozessionsweg verläuft in Windungen über den ganzen Berg, vorbei an den 15 Stationen des freudenreichen, schmerzhaften und glorreichen Rosenkranzgebetes, dessen Geheimnisse auf zahlreichen stelenartigen Steinreliefs oder in vollplastischen Figurengruppen dargestellt werden. Die letzten drei Stelen gestaltete der bekannte Franziskaner-Bildhauer Bruder Firminus Wickenhäuser in den 1930er Jahren. Fast alle künstlerischen Objekte konnten durch Spenden der Pilger oder Stiftungen einzelner Prozessionen (Dülmener, Gesellenvereine) geschaffen werden.
Die Pilger erreichen auf dem Weg auch das „Haus Nazareth“ und an der höchsten Stelle des Berges einen großen Versammlungsplatz mit einer 1922 erbauten Marienkapelle, für die der Wiedenbücker Bildhauer Heinrich Püts 1934 eine große hölzerne Altarskulptur der thronenden Madonna mit dem Jesuskind geschaffen hat.
In den Jahren 2007–2013 fanden umfangreiche Erneuerungsarbeiten an Kapelle und Vorplatz statt. Dabei wurden der Altarhügel angelegt, der steinerne Außenaltar mit dem Gotteslamm geschaffen und die schmiedeeisernen Gitter grundlegend restauriert. Schon 2005 waren die Stationen des von Papst Johannes Paul II. verkündeten lichtreichen Rosenkranzes errichtet worden; für die fünf Sandsteinstelen schuf der Franziskanerpater Laurentius Englisch, Vossenack, die Darstellungen der Terrakotta-Reliefs.
Der mit seinen großen Rhododendronbüschen, den alten Bäumen, Bänken und Ruheplätzen wie ein Landschaftspark erscheinende Marienberg lädt bis heute – auch nach dem Bau der neuen Wallfahrtskirche 1968 – immer wieder größere und kleinere Pilgergruppen ein zum gemeinsamen Rosenkranzgebet, zu Lichterprozessionen oder Pilgerandachten und Messfeiern auf dem Platz vor der Kapelle.
Ohne die Anlagen des Kreuz- und vor allem des Marienberges hätten die in den 1930er Jahren wie auch nach dem Zweiten Weltkrieg nach Neviges kommenden zahlreichen Pilger keinen Ort für Gottesdienste und die Verehrung des Gnadenbildes finden können, da die alte Wallfahrtskirche oft für den Andrang der Gläubigen zu klein war. Hier nahmen Tausende in der Zeit der großen Wallfahrten an Bischofsmessen und Marienfeiern teil, hier fanden auch meistens die berühmten Hardenberger Sturmandachten statt und die religiösen Treffen oder überregionalen Kundgebungen katholischer Vereine und Verbände.